Sonntag, Juli 24, 2005

Nachtrag

Hab die Kohle rausgehauen, als gäb es kein Morgen mehr.
Hab getrunken, als würd ich verdursten.
Hab das Tanzbein geschwungen, als wär ich James Brown. HIT IT AND QUIT!

Meine Gäste haben das ähnlich gemacht, außer das mit der Kohle, das mit den Getränken und das mit dem Tanzbein. Naja, die Getränke haben sie schon genommen, immerhin. Aber jeder muss halt selbst wissen, wie die Party läuft.
Wenn ich mir vornehme, 'Party' zu machen, dann rockt das Haus. (Zumindest kommt mir das dann so vor). Leute werden wahllos angesprochen und dazu überredet, dringenst mit mir Tanzen zu gehen oder allgemein mich belustigenden Blödsinn anzustellen. Wenn das nicht klappt, dann tanze ich mit den wenigen 'meiner' Leute, für die eine Party eben nicht nur aus rumsitzen, rumgucken und rumreden besteht oder zur Not auch alleine. Tanzen... tanzen ist toll... besonders, wenn es zu funky Soulklassikern geschieht (nicht notwendiger Weise James Brown) und ich meine zunächst nicht jedem offensichtliche Bewegungsfähigkeit und mein überdurchschnittliches Rhythmusgeführl präsentieren kann.
Ich tanze dann solange, bis sich die ersten dunklen Stellen auf meiner Kleidung zu einem kompletten Fleck verbunden haben, der sích beim Trocknen zur weissen Naturbatik verwandeln wird. Wenn alle beteiligten Glück haben, dann höre ich auf, bevor ich als menschliche Sprenkleranlage die erhitzten Mittänzer abkühle. Dieser Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn Leute an die Decke schauen und die "Regnet-es-Hand-raushalt"-Geste machen. Guter Moment, eine Pause zu machen, Reserven aufzufüllen und der Naturbatik eine Chance zu geben.
Normaler Weise endet ein solcher Abend so, dass ich mir irgendjemanden rauspicke, den/die ich noch nie zuvor gesehen habe, und ihm/ihr seine/ihre Welt erkläre und gute Tipps gebe, wie er dem von mir auf den ersten Blick erkannten Probleme begegnen könnte. Liegt nicht daran, dass ich besonders emotional intelligent bin. Es existieren mehrere Arten von Stereotypen. Davon bekomme ich dann aber in 80% der Fälle nur einen ab: Den verkannten, eigentlich lieben Ende-Zwanzig-Mann, der sich von mir volllabern lässt, dem mittlerweile eh alles egal ist, weil die heiss begehrte Begleitung sich mittlerweile mit anderen Typen unterhält und tausend mal mehr Spass hat, als mit ihm. Die Typen sind meist gut zu erkennen, sie hängen ohne Grund alleine herum und warten auf irgendetwas. Tja, gute Gelegenheit, mal wieder über Frauen so richtig herzuziehen und Typen dazu aufzurufen, nicht solche Weicheier zu sein... In diesen Momenten nervt mich die Konsequenzlosigkeit von Typen und die offensichtliche Ignoranz von hübschen Frauen, die nette Männer eher als Luxusproblem zu begegnen haben (Hierzu später mal mehr). Diesmal also keine Tiraden auf das Netter-Mann-Unentschiedene-Frau-Problematik.

Diesmal war Handy-Aktionskunst angesagt. Zu Dritt auf den Bürgersteig der Gneisenaustrasse legen und laut lachen mobilisiert um ca. 4:30 Uhr morgens eine beträchtliche Anzahl verduzter Aktionskunstliebhaber. Eine Freundin haben wir dann noch an ein Strassenschild gebaumelt. Tolle Fotos - kann ich aber leider nicht veröffentlichen, weil die Anonymität in diesem Blogg bewahrt werden soll.

War ein guter Zeitpunkt nach hause zu gehen. Wie das aber häufig der Fall ist, man geht nicht, wenn es am Schönsten ist. Abstürzen im Mehringhof. Sich von Typen zulabern lassen, weil man mit zwei hübschen Frauen unterwegs ist, eine davon die Schwester ist und die meisten Männer dann doch den nötigen gegenseitigen Grundrespekt zeigen. Also eine der vielen Grundregeln, die ich ich hier irgendwann mal als gesammeltes Werk veröffentlichen werde ist:

Männer, wenn Ihr schon die Begleitungen von Typen intentionell anquatscht, wenigstens eine kurze Klärung der Sachlage mit dem Mitbringer, sonst bringt Ihr Euch selbst in Gefahr, echt. Macht m.E. auch einen guten Eindruck auf die Frauen, mit denen man unterwegs ist. (Obwohl, kommt auf die Frau an... aber ein Mindestmaß an männlicher Solidarität ist schon okay.)

War an diesem Abend aber alles tutti. Wobei ich es so geil finde, wenn Typen einen so gehörigen Repekt vor dem Schwester-Bruder-Verhältnis haben, dass sie alle Nase lang zu mir zurückgelaufen kommen, um sich rückzuversichern. Noch eine Grundregel: (Auch wenn es meine Schwester ist... und ich es am liebsten hätte, wenn sie überhaupt keine sexuellen Kontakte zu irgend jemanden, außer ihrem nicht vorhandenen Ehemann hätte.)

She's grown up. If she says go for it, then the fuck go for it. Or paint a big L on your forehead, jerk-off.

Aber noch unglaublicher ist, wenn mehrere Typen ihren Paarungstanz meiner Schwester vorführen und das minderwertige Männchen dann zu mir kommt und mich vor dem Alphamännchen warnt. Aua. Aua. Aua. [Fussballfanchor: "Du kannst nach hau-se gehn, Du kannst nach hau-se gehn, Du kannst, Du kannst - Du kannst nach hause gehn.] Hatte ich also doch den richtigen Eindruck von Dir, als ich mich mit 'Elk' vorstellte, weil 'Elk-Athletics' auf Deinem T-Shirt stand - Wacko-Spacko.

Zu Dritt (Schwe, Freundin und ich) ein Taxi teilen und in Richtung Heimat kutschieren lassen.

HIT IT AND QUIT!

Horn-Break: Badab-bab-bab-bab-bab-bab-bab-bab-BADAB.