Aufräumen: Innen und Außen
Aufgeräumt sein. Was soll das für ein Zustand sein? Gibt es für Dinge und Gefühle tatsächlich einen vorbestimmten Platz? Denn eigentlich muss dieser Platz erst definiert werden, um dann festzustellen, dass sich ein Ding dann oft am falschen Ort befindet. Ein Ort, der aufgeräumt werden muss, ist die alte Wohnung. Es ist an der Zeit, sich von alten Mahnungen zu trennen, von Überweisungsbelegen, von Zeitschriften, die man schon längst mal lesen wollte, von Büchern, unnötig gebrannten Datenträgern usw. Dinge, die man bewahren möchte müssen wieder an einen prominenten Platz und erfahren hierdurch eine Aufwertung. Der andere Ort, der aufzuräumen ist: Kopf. Die Ordnung der Gedanken und Gefühle gestaltet sich etwas aufwendiger. Das Vorhaben, das Innenleben zu sortieren findet idealer Weise nicht im verschlafenen Zustand statt. Auch nicht von 2:00 bis 10:00 Uhr morgens. Aber wie so oft findet sich der Zeitpunkt seine eigene Daseinsberechtigung. Nachdem PunktSieben und ich heute morgen zum wiederholten Male feststellen mussten, dass wir nicht zusammenpassen, soll nun ein Ort gefunden werden, unter dem die Erfahrungen und erfahrenden Gefühle abgelegt werden können. Ein langwieriger offener Vorgang kommt zum langersehnten Abschluss. Anlage A und Anlage B kommen in den Schredder, Hauptakte ins Archiv (Rubrik: Verworrenes?), Wiedervorlage ausgeschlossen. Interessant an dieser Siebengeschichte ist nunmehr die Nachbereitung von Stolz, Freundschaft, körperlicher Nähe, Vertrauen, geistige Intimität und Oberflächlichkeit, Rollendefinitionen und das Auffinden von Standpunkten, von denen aus sich zurückblicken lässt und es sich sagen läßt: Es war okay und es ist okay; Gut, dass es sich so ergeben hat. Es braucht Platz, um sich neuen Lebens-und Gefühlswelten zu öffnen und den alten, wertigen Dingen die ihnen zustehende Würdigung zukommen zu lassen.
Dies ist ein angenehmer Zustand. Und schliesslich macht das Unordnen erst nach dem Aufräumen wieder richtig Spass.
So, ich fange mal mit der Wohnung an.