Thema: 80er Jahre Rechenmaschinen
Lästertime (über Frauen).
Das Sommerloch ist da, endlich. Zeit, sich auf der Arbeit um interessante Themen zu kümmern. Abgesehen davon, dass meine Kolleginnen recht nett und zum größten Teil auch kompetent sind, haben sie alle eine bestimmte Macke. Wenn es um ihre Rechenmaschinen geht, dann hört die Charmanz auf. Ich spreche hier von diesen hübschen Mitte/Ende-Achziger-Tischmonstern mit grünen oder orangen Einzeilendisplays und Druckpapierrollenhalter. JedeR MitarbeiterIn hat hier ihrSeinen eigenen PC mit hübschen 15‘‘ Flatscreen-Monitor, Excel und/oder OpenOffice-Tabellenkalkulationsprogramm sind installiert.
Aber die Abrechnung wird mit dem Monster gemacht.

Tipp, tipp, tipp, tipp, Tipp_auf_die_Ergebnistaste, ratter, Rollenvorschub, ratter, Vorschub, ratter, Vorschub, Ruhe (nachschauen, ob sich vertippt wurde), tipp, tipp, tipp... Vor dem Tisch sammelt sich eine Riesenschlange von dem Ausdruckpapier, als Beweis dafür, dass sich hier angestrengt wurde und kompetent gearbeitet wurde.

Diese Geräusche... und ich bekomme böse Blicke, wenn ich mal mit meinen Fingern auf dem Tisch trommle oder vergügt mit dem Knie wippe. Das Interessante hieran ist, dass ich keine männlichen Kollegen kenne, die so ein Ding noch auf Ihrem Tisch stehen haben. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich lästern, dass die Kolleginnen wohl etwas brauchen, was technisch überschaubarer ist als ein PC. Oder sie brauchen diesen optischen Beweis – schau mal, meine Schlange ist länger als Deine. Schwanzvergleich mal anders.
Ich mutmaße, dass es hier wochenlang deprimierte Gesichter geben würde, wenn das Unternehmen beschlösse, die Dinger in die Dritte Welt zu spenden (was sie wirklich tun sollten). War der Übergang von Waschbrett zur Waschmaschine ähnlich langwierig?
Ick wees et nich.